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Socken mit Lehrerfotos kommen an

Roland-Gymnasiasten haben die beste Schülerfirma Sachsen-Anhalts gegründet
Für ihre pfiffigen Vermarktungsideen wurden die Roland-Gymnasiasten der Schülerfirma „Bezahl-baR-G“ mit dem Landespreis ausgezeichnet. In knapp zwei Wochen geht es um den Deutschland-Sieg.



Burg ● Seit Anfang des Schuljahres geht es für zwölf Zehnt- und Zwölftklässler des Roland-Gymnasiums nicht nur um Deutsch, Mathe und Geschichte, sondern auch ums Geldverdienen. Sie haben eine Schülerfirma gegründet und vom Wettbewerbsorganisator IW Junior ein hervorragendes Zeugnis ausgestellt bekommen. Sie wurden Landessieger und treten in knapp zwei Wochen beim Bundeswettbewerb an.
Zunächst einmal ging es da rum, einen guten Namen für die Firma zu finden. „Wir kamen dann auf BezahlbaR-G“, erzählte Louis Külbel im Gespräch mit der Volksstimme. Zum einen sollte der Name das Konzept widerspiegeln. „Wir wollten nichts verkaufen, was sich niemand leisten kann“, so der Zehntklässler. Zum anderen sollte das Burger Roland-Gymnasium im Namen enthalten sein. Mit den Großbuchstaben klappte das, ein G wurde einfach angehängt. Dann entwickelten die Firmengründer nicht nur ein, sondern gleich zwei Konzepte. Zunächst wurde auf Instagram ein Second-Hand-Shop eröffnet. Auf dem bislang gymnasiumsinternen Flohmarkt können alte Sachen verkauft werden. Im Sinne der Nachhaltigkeit ist das auch die Möglichkeit, ihre alten Schulbücher die unteren Jahrgänge zu verkaufen.
„Wir wollen keine Ressourcen verschwenden“, erläuterte der 16-Jährige. Für das zweite Standbein nahmen sie den Merchandise Shop der Schule unter die Lupe. „Etwas veraltet“ war das Urteil, und so sollte eine moderne Möglichkeit geschaffen werden, Souvenirs vom Roland-Gymnasium zu erwerben.

Die Gymnasiasten nahmen Kontakt zu einem Hersteller klimaneutraler Textilien auf, T-Shirts mit dem Motto von Projekten oder auch dem Logo der Schülerfirma sollten hergestellt werden. Ihr Aussehen bekommen die T-Shirts in Burg mit eigens dafür angeschafften Siebdruckgeräten verpasst. Als Erstes wurden allerdings Socken mit Lehrerporträts hergestellt und an Abiturienten verkauft. „Das ist doch eine schöne Erinnerung an die Schulzeit und den Tutor“, meinte Louis Külbel, und das sahen auch zahlreiche Schüler so. Mit dem Verkauf konnte das Grundkapital der Firma aufgestockt werden.
Die Socken waren nicht nur im Verkauf der Renner, sondern auch bei der Jury von Junior IW, einer gemeinnützigen Tochtergesellschaft des Deutschen Instituts für Wirtschaft. Deren Ziel ist es, ökonomische und finanzielle Bildung an Schulen zu vermitteln. Und bei den Burgern sahen sie eine Menge Potenzial, kürten sie zum Landessieger.
Wenn sie auch andere Berufsziele haben, sehen die Roland Gymnasiasten die Schülerfirma dennoch als „coole Erfahrung“, gab Louis Külbel die Stimmung wieder. Am 15. Juni findet der Deutschland-Wettbewerb statt. Vielleicht die nächste coole Erfahrung.

© Volksstimme 02.06.2021 von Thomas Pusch